Samstag, 29. Februar 2020

Neue Entwicklungen

Seit dem Sonntag, den 23.2.2020, dem letzten Tag des EX-IN Moduls "Gesundheit und Wohlbefinden" ist bei mir eine Entwicklung angestoßen worden, die große Konsequenzen für mein weiteres Leben haben könnte.

Aufgrund eines von mir spontan aufgeführten Rollenspiels, in dem ich einen psychotischen EX-IN Trainer vor der ganzen Gruppe spielte, wurde ich im Rahmen des Rollenspiels von allen Kursteilnehmenden einstimmig in den "Galaktischen Rat" aufgenommen. 

Dies hatte für mich zur Folge, dass ich mich auf einer höheren Stufe angekommen fühle, was meine Bedeutung und meine Verantwortung für die Menschen anbelangt. 

Am 29.2.2020, dem gestrigen Schalttag und dem heutigen 1.3.2020 hatte ich die Erkenntnis, dass das von uns geplante Recoverycollege für seelische Gesundheit mein wichtigstes Projekt ist, denn es eröffnet mir die Möglichkeit vielleicht doch noch erfolgreich Inklusion erreichen zu können, denn es wendet sich an alle Bürger und nicht nur an psychiatrieerfahrene Menschen. 

Darüber hinaus wurde mir klar, dass ich mich nun für die Gesundheit aller Menschen einsetzen und somit den Fokus des Recoverycollege erweitern möchte. Das heißt, dass Recoverycollege soll eine Genesungsakademie für alle Erkrankungen werden. Der Slogan des Neuen Recoverycollege könnte heißen: Mit Erfahrungswissen zu mehr Gesundheit für alle. 

Ich bin sehr gespannt, wie sich das alles entwickeln wird..... 

Was haltet ihr davon? 

........ 6.3.20

Und es geht weiter.... 

Seit dem ersten EX-IN Modul reihen sich bedeutsame Erlebnisse aneinander. 

Am 3.3. durfte ich mit meiner besten Freundin Geburtstag feiern. Nachdem ich während unseres Gespräches eine abfällige Bemerkung über das Frauenbild von Muslime und die Kriminalität von geflüchteten Menschen gemacht hatte, sprach mich meine Freundin gegen Ende unseres Treffens darauf an. Wir gerieten in eine politische Diskussion. Einer meiner letzten Sätze war, dass ich nicht dafür bin die Grenzen für die Flüchtlinge zu öffnen und dass wir nicht alle Not leidende Menschen aufnehmen können. Meine Freundin schaute mich an und sagte: "Aber dein Zweck der Existenz ist es doch ein liebender Mensch zu sein." Da wurde ich stumm und kurz darauf verabschiedeten wir uns.....

Gestern, am 5.3. war ich mit meiner Frau Karin im Glaubenskurs Stufen des Lebens in unserer Kirchengemeinde Teningen. Überraschender Weise kam ich mit einer attraktiven Frau, etwas jünger als ich, ins Gespräch. Sie sei im Kirchengemeinderat und sie erzählte mir vom Gemeindeleben und unserer scheinbar sehr beeindruckenden jungen Pfarrerin. Ich spürte eine Verbindung und eine gegenseitige Sympathie. Das war mir in den vorangegangenen Kursen noch nicht so passiert. 

Auch sehr beeindruckend finde ich eine der beiden Leiterinnen des Kurses. Ich habe sie schon vor Jahren kennengelernt und wir begegnen uns in großen zeitlichen Abständen immer wieder. Sie leitet den Kurs mit so einer großen Herzenswärme und sagt so weise Worte, dass ich gestern sehr berührt war. Sie gab mir viele Denkanstöße mit der Geschichte vom blinden Bettler, der von Jesus geheilt wurde. 

Seit gestern bin ich überzeugt davon, dass es jetzt an der Zeit ist, in Teningen einmal einen Sonntagsgottesdienst der Landeskirche zu besuchen. Ich merke, wie ich inzwischen meine Scheu verloren habe, mich mit nichtpsychiatrieerfahrenen Menschen zu unterhalten oder eben mit ihnen zu schweigen, wenn ich nicht reden kann. 

So viel Neues in meinem Leben, so viel positive Perspektiven. Ich bin sehr dankbar, dass ich morgens ohne Antriebsschwäche und ohne echte Sorgen aufstehen darf, dass ich meine Gefühle spüre. dass ich oft guter Laune bin - ja mich zu den glücklichen Menschen zählen darf. 

Ich spüre, ich komme Jesus jeden Tag einen Schritt näher. Eigentlich ist er schon lange bei mir. Schon als ich als Baby mit Darmbluten im Elternhaus vom Pfarrer eine Nottaufe erhielt, stand er mir bei. Meine Mutter erzählte mir, dass es mir nach der Taufe schnell wieder besser ging. Seit meine Mutter als Kind jeden Abend mit mir gebetet hat, habe ich Gott gefunden und er war mein ganzes bisheriges Leben bei mir. Nur mit seinem Sohn Jesus tat ich mich schwer. Ich habe keine Ahnung weshalb. 

Erst die letzten Jahre spüre ich, wie ich Jesus in kleinen, langsamen Schritten näher komme. Und heute stellte er mir durch die Kursleiterin, wie dem blinden Bettler die Frage "Was kann ich für dich tun?" Auf mein Kärtchen schrieb ich für mich "Ich möchte dir für immer nahe sein". Ich kann mir nicht vorstellen, dass mir Jesus diesen Wunsch abschlägt. 

Dies war wieder ein weiteres, entscheidendes Erlebnis gestern. 

Es gilt nun meinen neuen Weg Tag für Tag weiter zu gehen und nicht in alte Muster zurück zu fallen. Ich muss konsequent und wenn es sein muss diszipliniert sein, damit ich nicht wie so oft große Worte mache, denen keine Taten folgen. 

Das Leben kann so schön sein - und im Mittelmeer lässt man ertrinkende Menschen ohne die mögliche Hilfe sterben. Freud und Qual so nah beieinander. Das wirft Schatten auf mein Glück. 

Herr, bitte wende dich auch diesen Menschen zu und rette sie, wie du mich gerettet hast. Aber was sage ich, du weißt schon, was du tun musst. 


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