Am 27.12.17 traf ich mich mit Herrn Dr. W. , dem Dozent, den ich im Oktober im ICE kennengelernt hatte.
Es war ein zweistündiges,intensives Gespräch, über die Fragen, ob und wie ich Jesus in mein Leben lassen könne. Auf Herrn W.s Frage hin, ob ich Jesus als meinen Herrn annehmen wolle, antwortete ich mit leichtem Zögern ja. War dies der entscheidende Moment? Sollte diese Antwort dauerhaft mein Leben verändern? Herr W. sagte, ich könne zu Jesus nur aus der Schwäche heraus kommen. Anzuerkennen, dass man ohne ihn klein und hilflos sei und nur Gefallen an dem eigenen Ego und den eigenen Leistungen habe. Nur in der Verbundenheit mit Jesus könne man zum wahren Glück und zum richtigen Leben finden. Das Entscheidende sei, Jesus sein Leben anzuvertrauen, ihm zu vertrauen, das alles seinen richtigen Weg geht, wenn man ihn als Gottes Sohn annimmt und anerkennt. Jesus würde sich sogar darüber freuen und darauf warten.
Gegen Ende nahm das Gespräch noch eine wichtige Wendung. Ich kam aus gutem Grunde auf folgenden Vers aus der Bergpredigt zu sprechen:
Ich aber sage euch: Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Matthäus 5:28
Herr W. sagte, jeder Mann spüre genau, wann seine Gefühle für eine Frau unrecht seien gegenüber seiner Ehefrau. Und ich solle mich schützen davor, zum Beispiel dadurch, dass ich mich nicht mehr alleine mit anderen Frauen treffe. Solange ich diesen Bereich in meinem Leben nicht aufgeräumt hätte, würde ich auch nicht zu Jesus finden. Herr W. fragte mich, ob ich das tun wolle und ich sagte ja.
Als ich heim kam, war ich in voller Überzeugung nun den richtigen Weg gefunden zu haben und erzählte Karin davon. Ich hatte auch schon sämtliche WhatsApp Chats mit anderen Frauen in meinem Smartphone gelöscht. Karin sagte, sie fände das Ganze im Prinzip nicht schlecht, aber zu extrem. Es wäre nichts dabei, mich mit Frauen in einem Kaffee zu treffen. Diese Antwort verwunderte mich, da sie früher doch so sehr eifersüchtig gewesen war. Für sie selbst, käme das allerdings umgekehrt nicht in Frage, weil sich das nicht schicke für eine verheiratete Frau.
Zudem war sie sehr misstrauisch der Person von Herrn W. gegenüber. Ob er aus einer Sekte wäre und ob er mir schaden wolle. Sie googelte auch gleich nach ihm, was außer einem veralteten Eintrag bei Xing erfolglos war.
Ich merkte, wie ich unsicher wurde, meine Stimmung sank und ich wütend auf sie wurde. Ich sagte mir aber, dass ich meinen Weg für mich gehen müsse. Ich ging in mein Zimmer, um wieder in bessere Stimmung zu kommen.
Jetzt bin ich am frühen Morgen aufgewacht und überlege mir, ob ich weitermache wie bisher oder meinen neuen Weg weiter verfolgen soll.
Irgendwie merke ich, dass sich etwas verändert hat. Schon seit dem Heiligen Abend spüre ich das. Ich hatte mir ja zuvor fest vorgenommen, dieses Jahr das Weihnachtswunder wieder ursprünglich zu erleben. Hatte mich Gott erhöht?
Ich habe das Gefühl mehr Einfluss auf meine Stimmungsschwankungen zu bekommen und ein intensiveres, fürsorglicheres Gefühl für Karin zu haben. Schon der 24. Dezember war wie ein großer Lebensschritt nach vorn gewesen. Und jetzt das am 27.12.
Ich möchte einen tiefen, hilfreichen und wirksamen Glauben an Jesus und Gott finden. Denn das ist für mich die Voraussetzung dafür ein liebender Mensch zu werden. Und das wiederum ist seit 39 Jahren der Sinn meiner Existenz.
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