Mittwoch, 29. April 2020

Weisheit

Versuche von einem Thema immer so viele Seiten wie möglich zu sehen, selbst wenn es damit schwieriger wird dem Thema gegenüber eine Haltung einzunehmen. In letzter Konsequenz führt dieses Vorgehen dazu, dass wir erahnen, dass wir nichts wirklich wissen und uns nie ganz sicher sein können.

Der Weise weiß, dass er nichts weiß. Und trotzdem spürt man es, wenn man einem weisen Menschen begegnet. Es gibt unterschiedliche Niveaus von Erkenntnis und unterschiedlich gelungene Verarbeitung von Erfahrungswissen. 

Montag, 27. April 2020

Aus Corona lernen - der Weg nach Innen

Wenn Corona kommt und du eine Telefonkonferenzgruppe gründest nach der anderen.
Wenn Corona kommt und du hast mehr zu tun als zuvor. 
Wenn Corona kommt und du hast nach 6 Wochen den Terminkalender wieder voll. 
Wenn Corona kommt und du findest immer noch nicht zu dir. 

Dann machst du was falsch. 
Dann wird es Zeit was zu ändern. 
Niemand zwingt dich. 
Das Meiste ist Ehrenamt. 

Lass los. 
Gehe dich suchen. 
Gehe vermehrt den Weg nach Innen. 
Reduziere das Außen. 

Finde Menschen, nicht Aufgaben. 
Liebe, lebe dich. 

Lerne Nein zu sagen. 
Lerne aus Corona!

Und tue auch, was du sagst! 


Samstag, 25. April 2020

Sei positiv

Bemühe dich mal, du alter Nörgler
Sprichst von Selbstfürsorge, Selbstmitgefühl
Von Stärken und Fähigkeiten 
Von Optimusmus und Zuversicht
Glaube, Hoffnung, Liebe
Ressourcenorientierung
Von Dankbarkeit und Demut! 

Lebst eines der bestmöglichen Leben
Und pflegst deine Luxusprobleme

Schenk den Menschen ein Lächeln 
Ein liebes Wort
Eine gute Tat
Überall kannst du Spuren der Liebe hinterlassen

Pflege deine Freundschaft mit Jesus
Deine Verbundenheit mit Gott
Nicht nur um das eigene Wohlergehen zu steigern
Sondern auch um für andere da sein zu können
Bete nicht für dich, sondern für die Anderen. 

Das wollte ich dir schon lange mal sagen
Sei nicht verzagt und gekränkt 
Du bist gut so wie du bist
Aber denke daran
Du hast noch ein Stück Weg vor dir
Das gut gegangen werden will. 

Ich glaube an dich! 



Bitterkeit statt Zuversicht am Sonntagmorgen

Sonngagmorgenstimmung die 89.

Die Sonne zeichnet Rechtecke auf die Wand gegenüber 
Die Wohnzimmeruhr tickt meditativ "tick-tack, tick-tack, tick-tack" 
Verborgene Freude atmet in meiner Brust
Langsam fließt mein Atem "ein-aus, ein-aus, ein-aus" 
Nur in einer Bewusstseinsecke stört das schlechte Gewissen 
Die unerledigte Arbeit, die drängt?
Wie so oft fressen die Meerschweinchen nur am Rande meiner Wahrnehmung
Nicht mein Ding
Mein Blick wandert durchs Zimmer
Ein behagliches, gemütliches Reich wurde mir eingerichtet
Sanft schleicht die Zeit an mir vorbei

Verlockend am süßen Nichtstun gekostet
Müßiggang, sinnieren, sein lassen 
Und jetzt? 
Nach 6 Wochen baut sich wieder eine Normalität auf
Die ich nicht mehr wollte
Eine andere, aber sehr ähnliche als zuvor

Ich wehre mich noch

Will nicht wieder Sklave meiner Termine und Aufgaben sein
Niemand zwingt mich
Selbstgewähltes Korsett 
Vermutlich notwendig für meine unreife Seele
Die das Außen braucht
Die Pflicht
Die Anerkennung 
Die geschäftliche Begegnung 

Ich wehre mich - noch

Eigentlich angekommen in einem perfekten Leben
Was treibt mich noch an? 
Die Ideale begraben unter dem angenehmen Alltag
Routiniert Sinnvolles tun - auch eine Lösung
Mit fast 60 komme ich in die letzte Runde
Noch nicht auf der Zielgeraden - aber immerhin
Bemühungen werden fragwürdig 
Wohin? Mit wem? 
Immer geradeaus? 

Der Meister der großen Worte lässt grüßen 





Mittwoch, 22. April 2020

Meine "Corona-Partizipations-Mail" vom 18.4.20

Die folgende Mail habe ich am 18.4.20 losgeschickt und daraufhin 29 Rückmeldungen (Stand 22.10.20) erhalten, deren Ton und Inhalt mir sehr gut getan und mir neue Kraft und neuen Mut für meine Arbeit gegeben haben, wobei ich nach wie vor dem gegenüber sensibel bleiben will, wie sinnvoll ich mein Leben gestalte, ungeachtet meines Arbeitserfolgs. Vereinzelt wurde ich aufgrund dieser Mail auch von Profis angerufen. 

Hier die Mail:

Liebe Leute, 

vor Corona waren wir vom LVPEBW-Vorstand gefragte Menschen. Wir hatten Probleme, die vielen Gremien zu denen wir eingeladen waren überhaupt zu besetzen. Wir waren dabei und brachten uns so gut wir konnten konstruktiv ein und hatten durchaus meines Erachtens die eine oder andere gute Idee, die das Ganze voran brachte. 

Dann, mit den Corona-Beschränkungen wurde schlagartig alles anders. Alle Gremien und Veranstaltungen wurden abgesagt und wir waren ab sofort draußen. 

Die Profis hatten alle Hände damit zu tun, die Hilfen und ihre Einrichtungen zu sichern und eine neue Verordnung oder Maßnahme nach der anderen landete bei mir im Posteingang. Nur 2 Verbände kamen auf die Idee, uns zu Telefonkonferenzen einzuladen. In 4 Wochen gab es für mich nur diese beiden Telefonkonferenzen mit Profis während diese intern vermutlich von der einen zur nächsten virtuellen Konferenz hetzten. 

Mir stellte sich die Frage, werden wir überhaupt noch gebraucht. Wo war auf einmal Mitsprache, Mitwirkung, Partizipation? 

Nicht falsch verstehen. Ich möchte keine Schuld verteilen. Man kann ja sagen, ihr hättet euch eben melden müssen. Aktiv eingreifen. Vorschläge machen. 

Wie man sieht haben wir das (bis jetzt) aus  unterschiedlichen Gründen nicht getan. 

Wir haben den Rettungs-Ring geschaffen. Gut. Sind wir auch stolz drauf. Aber der hat nur indirekt eine politische Dimension. Das ist ein konkretes Hilfsangebot. Aber im engeren Sinne spielten wir politisch ab sofort keine Rolle mehr. 

Dies führten für mich zu weiteren persönlichen Fragen, ja zu einer Motivations- und Sinnkrise, in der ich mich inzwischen befinde. Aber da Krisen eine gute Chance sind, sich und sein Leben zu ändern, ist das ja nicht einmal etwas Schlechtes. Nur soviel dazu. Mal sehen.... 

Wie soll es also weitergehen mit euch bzw. Ihnen und dem LVPEBW? Kommen wir wieder in den Austausch? Können wir überhaupt noch was beitragen, frage ich zugleich mich, euch und Sie? 

Mit Corona verändert sich zumindest vorübergehend auch die Psychiatrie. Mir stellt sich die Frage, wie soll sich der LVPEBW verändern und wie verändert sich Ihre und eure Haltung und Ihr und euer Verhalten uns gegenüber. Wie soll unsere Zusammenarbeit in Zukunft aussehen? 

Wenn ich dazu einen Austausch anregen kann, wäre das vielleicht ein erster Schritt zum Finden einer Lösung von der wir alle etwas haben könnten. 

Es grüßt freundlich und herzlich 
Rainer Höflacher 


Samstag, 18. April 2020

Verändert Corona nachhaltig?

Die Welt hat sich verändert
Meine Welt hat sich verändert 

Reale Treffen mit Kollegen gibt es nicht mehr
Arbeitsgruppen, Veranstaltungen, Seminare, Gremien - Fehlanzeige 
Auch kein EX-IN 

Nach anfänglichem "jetzt erst recht" 
Kam die Lähmung
Rückzug ins Private

Alte Muster brechen auf:
Keine Kraft rauszugehen
Zeit totschlagen
Sofa, Bett, fernsehen

Wiedermal werden Pläne für ein anderes Leben geschmiedet 
Wiedermal große Worte gemacht

Bloß wieder Beschäftigungstherapie? 

Wie stark und aktiv bleiben? 

Nicht falsch verstehen:
Meine Stimmung ist gar nicht so schlecht
Ok, echte Freude ist selten im Alltagsgrau
Aber ich bin ruhig, ausgeglichen und nicht verzweifelt 
Eine neue, andere Form der Zufriedenheit 
Auch dank Karin 

Interessiertes Schnuppern am süßen Nichtstun
Der Tag vergeht auch mit Banalem
Der Tag vergeht auch ohne Pflichten
Der Weg frei für den Gang ins Innere, zu mir selbst? 

Wie die eigene Persönlichkeitsentwicklung in Strukturen bringen? 
Wie organisieren in Zeiten von Corona? 
Außer private Telefonkonferenzen

Lösungen finden, die im Einklang mit meinem Wesen sind

Ich bin kein einsamer Forscher wie Eberhard
Oder interessierter Surfer wie Bernhard
Ich lerne eher aus dem Produzieren heraus
Neue Gedanken aus dem eigenen Selbst heraus entwickeln 
Immer auch mit dem Blick auf das Weitertragen

Eigentlich bleibt nur das fragile, unberechenbare, unkonventionelle, bei mir in der Menge und zeitlich begrenzte Schreiben 

Bin ich nur im Ruhemodus oder doch am Wendepunkt? 












Mittwoch, 15. April 2020

Lieben

Was bewegen mich doch kleine Dinge
Ein falsches Wort, und dann Ärger. 
Alleinsein, und dann schwere Not. 
Mißerfolg, und dann Verzweiflung. 
Keine Aufgabe, und dann Überdruß. 

Wer seine Liebe verliert, ist der Sinnlosigkeit ausgeliefert und verliert das Leben. 
Wer seine Liebe verliert, wird stumpf und leer. 

Wach mit dem Wunsch zu lieben auf
Und schlafe mit ihm ein. 
Dann gewinnt die Welt
Und sicher auch du






Beendigung des Blogs "Rainers Welt"

Liebe Freunde und Leser, vielen Dank, dass ihr mir über die Jahre hinweg die Treue gehalten habt oder erst seit kurzem hier mitlest oder heu...