Mittwoch, 26. Dezember 2018

Mir Freund sein - für den Leser?

Leichter Kater hinter der Stirn
Musik für's Herz aus der Bluetoothbox
Meinen digitalen Begleiter in der Hand
Draußen noch zu früh für die Dämmerung
Jenseits aller Kämpfe
Schreibend den Augenblick fassen wollen
Frieden, leise Freude in der Brust, im Jetzt
Erst nach Tagen angekommen im zweckfreien Sein
Mit mir alleine Freund in der freien Zeit sein
Welch seltener Genuss

Und da bist du
Mein Leser
Dem ich offenbare
Der du fiktives Gegenüber bist
Gewünscht, aber nicht notwendig
Nur ein Teil meiner Motivation
Dieser Drang mich zeigen wollen ist eins
Mir mit Worten begegnen ist das Andere
Danke dir, falls du existierst

Vorbei, bald vergessen, gespeichert
Fragen bleiben leider doch
Wozu?

Glück

Um 2 Uhr in der Nacht werden die Gefühle tief und mit etwas Alkohol noch tiefer. Glück und Sehnsucht vereint. Welch göttliches Geschenk. Nicht besitzen wollen, sondern erleben. Nicht trauern über Vergänglichkeit, sondern dankbar sein. Nicht drohen soll der nächste Tag mit Verlust, sondern mit Hoffnung Neubeginn heißen. Schon morgen wird heut nicht mehr sein, drum atme tief und nimm - jetzt.

Trotzalledem

Weihnachten 2018 ist überstanden
Beziehungskrise, Familienfest, Eheglück
All inklusive
Nach 3 Gläsern Whisky bin ich ein glücklicher Mann
Nüchtern nicht so ausdrücklich
Aber eigentlich ebenso

Frage mich, ob ich Leser habe
Besser nicht
Oder doch?

40 € für eine Flasche Whisky
Der Schwabe behielt oberhand
Wie erwartet

Was würde Jesus dazu sagen?
Verständnis garantiert
Kleiner Ausbruch eines sicheren Schafs
Kein großes Ding

Eine große Sehnsucht
Trotzalledem


Freiheit als Illusion

Nur noch 8 Prozent Akku
Ich muss mich kurz fassen

Leicht alkoholisiert durch Whisky
Erwacht Verwegenheit in mir
Lust auf Leben
Lust auf Ausbruch

Nicht frustriert
Aber alltags solide und bedacht

Wunsch nach spüren, leben, lieben
Nicht für die Ewigkeit
Im jetzt hier und heute
Bereuen ist morgen
Endlich aus mir raus
Weg mit den Ketten
Weg mit den Konventionen

Nur noch 5 Prozent

Der kleine Wicht erkennt seine Träume
Und begräbt sie

Zurück zum guten Leben
Zurück zur Sicherheit
Kleiner Ausflug ohne Konsequenzen

Ein nicht wirklich gelebtes Leben
Raus auf die Straße
Ins Auto
EC-Karte im Geldbeutel
Alleine keine Chance

Träumereien auf dem Sofa
Es bleibt wie es ist
Gut so

Freiheit als Illusion

Lebensleistung, -erfolg, -glück

Woran misst sich eine Lebensleistung?
Wirklich an den Spuren der Liebe, die wir hinterlassen?
Je größer der Einfluß, desto größer der Lebenserfolg?
Mögen die kleinen Leute die süßen Trauben nur deshalb nicht, weil sie so hoch hängen?
Ist die Zufriedenheit mit einem bescheidenen Leben nicht nur einfach Selbstbetrug?
Man gewöhnt sich an alles und arrangiert sich?
Wer ist schon gerne unglücklich?

Wenige Menschen bestimmen den Lauf der Welt
Und Treffen die großen Entscheidungen.
Im vorgegebenen Rahmen sucht der Rest sein Glück.
Sei es als Sachbearbeiter in Deutschland
Slumbewohner in Indien
Oder mit Hunger in Afrika

Glück ist nicht objektivierbar
Lebensleistung und Lebenserfolg ebenso wenig
Die Kategorien der Bewertung sind vielfältig
Manche massentauglich, manche nicht
Aber für das Individuum eben nicht allgemeingültig

Geld, Reisen, Macht, Einfluss, Freunde, Liebe, Demut, Bescheidenheit, Frieden, Gerechtigkeit, Arbeit, Wohlstand, etc.

Jede/r geprägt durch Erziehung, Lebenssituation, Beziehungen und Gesellschaft

Alle auf der Suche nach Liebe?









Freitag, 30. November 2018

Verurteilt nicht

»Urteilt nicht über andere, dann wird Gott euch auch nicht verurteilen! Richtet keinen Menschen, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Wenn ihr vergebt, dann wird auch euch vergeben.
Lukas 6:37 HFA

Das ist ein zentraler Spruch für mich, den mir Gott heute geschenkt hat.

Wie oft schon habe ich schlecht über jemanden geredet. Wie oft schon habe ich über einen anderen Memschen negativ geurteilt. Was wissen wir schon von den Anderen? Was sie bewegt? Was sie zu dem macht, was sie sind? Wie sind sie wirklich? Was sind wir wirklich?

Wir sind nicht so gut, wie wir es gerne wären. Wer sagt einem schon, du bist fies und schlecht. Willst du, dass sie so über dich reden, wie du über sie redest? Die Anderen denken sich ihren Teil, wenn du redest. Sie sagen nichts. Sie reden erst über dich, wenn du nicht dabei bist.

Du wirst jetzt vielleicht denken, das ist menschlich. Das tut doch jeder einmal. Aber macht es das besser?

Dieses dunkle Ungeheuer in uns, muss besänftigt werden. Ein Leben lang soll es gelehrt bekommen, was Liebe heißt.

Der erste und wichtigste Schritt ist, aufmerksam zu werden, wenn du andere richtest. Es zuersteinmal zu bemerken. Dir selbst gut zuzuhören. Du bist wertvoll und geliebt von Gott, musst du dich unbedingt so wichtig machen? Zuerst scheint dein Leben langweiliger zu werden. Es ist so unterhaltsam, schlecht über andere zu reden.

Versuch es. Vergiss es nicht gleich wieder. Es ist so wichtig, um in einem echten Frieden zu leben.

Auch so können die Dämonen über dich herrschen. Dich von Gott entfernen.

Sonntag, 4. November 2018

Glaube und Selbstzufriedenheit

Ich bin gläubig. Vermutlich ein Christ. Trotz Bibelunkenntnis. Aber was ist das für ein Glaube? Der nicht so wirkt, wie ich es mir wünsche. Gott und Jesus sind Ansprechpartner, aber sie sind auch oft Nebensache. Ich spüre keine erhabenen Glaubensgefühle. Ich bin nicht demütig und sanft. Vielleicht bin ich nicht liebesfähig und spiele meine Zugwandtheit und Mitgefühl nur vor. Es ist mir wichtig, die Menschen zu lieben und ich bemühe mich auch. Aber ich bin auch wie ich bin. Schon lernfähig, aber inwieweit wandlungsfähig - mit 57 Jahren?

Vielleicht auch einfach sein lassen, wie so vieles. Nicht nach den Sternen greifen und meinen Glauben als meins anerkennen. Vielleicht führt mich Gott mehr als ich denke und ich bin durch meine Art des Lebens Jesus näher als es scheint. Vielleicht werde ich geschützt vor den Gefahren eines zu intensiven Glaubens, der mich wieder um den Verstand bringen könnte.

Ich könnte alles auch positiv sehen. Ich sollte mir diesen negativen Blick auf mich und mein Leben abgewöhnen, dann würde ich leichter Leben. Aber wäre dann noch Raum für Entwicklung?

Ist es nicht Unzufriedenheit und Leiden, was uns veranlasst nach besseren Lösungen zu suchen?

Lieber Leser,
wenn du jetzt meinst, du könntest mir von einer höheren Warte aus Ratschläge geben, dann sage ich dir, überprüfe deine Sicherheit, reflektiere deine Zufriedenheit und habe einen Blick auf deine Tiefen. Nur so kannst du deine Komfortzone verlassen und Wege gehen, die dich weiter bringen.

Selbstmitgefühl und Selbstakzeptanz sollten nicht zu lähmender Selbstzufriedenheit führen.

Ablenkung und Mangelgefühle

Mein Smartphone beherrscht mich. Kaum eine halbe Stunde, die ich es zu Hause weglegen kann. Meine Ehe leidet darunter und meine Arbeit auch. Ich komme nicht dazu mir neues Wissen anzueignen, weil ich ständig am eMailschreiben bin. Oder ich tausche mich mit WhatsApp und Facebook aus. Und wenn dort nichts los ist, starte ich die Twitterapp. Oder pflege mein Todo-Liste oder gebe meine Spesen ein. Irgendwas findet sich immer. Jetzt schreibe ich mit dem Handy mal wieder in meinem Blog.

Und es gäbe doch noch so viel zu tun in meinem Leben.

Die Zeit mit Karin nutzen. Aus Langeweile Ruhe machen. Raus gehen. Mich bewegen. Ordnung machen. Putzen. Im Haushalt nach dem rechten sehen. Gute Bücher lesen. Mit Freunden telefonieren. Und so weiter...

Und was mache ich abends? Filme bei Amazon schauen. Wieder Unterhaltung. Wieder konsumieren.

Und wo bleibt Gott? Wo bleibt Jesus? Endlich einen Glauben finden, wie ich ihn gerne hätte. Der mich erfüllt. Der mich begleitet. Der mir meine innere Mitte bringt. Der mich demütig und ausgeglichen macht. Wann werde ich bereit dazu sein?

Ich will nicht zu sehr klagen. Mein Leben ist gut. Es läuft gerade alles prima. Habe ganz selten depressive Momente.

Und trotzdem....

Freitag, 2. November 2018

Empörte Kämpfer vs. sachliche Reformer

Die Kunst ist es an den bestehenden Verhältnissen nicht zu verzweifeln, sich die Lebensfreude zu erhalten und trotzdem innerhalb seinen eigenen Möglichkeiten Entwicklung anzustreben.

Es gibt die Kämpfer für Gerechtigkeit und Menschlichkeit, die sich empören und versuchen eine bessere Psychiatrie zu erstreiten. Ich sehe eher sachlich und nüchtern die Mängel im System und versuche diese zu beseitigen und durch bessere Konzepte und Prozesse zu ersetzen. Unser Ziel ist dasselbe, deswegen wäre es schön, sich gegenseitig sein zu lassen.

Samstag, 13. Oktober 2018

Ohne Ziele keine Hilfe .... BTHG

Ohne Ziele keine Hilfe. Wenn du es schaffst aus deinen Bedürfnissen Ziele zu machen und diese zu verfolgen, dann steht dir die Welt offen. Das gibt Energie, Sicherheit und Orientierung und selbst wenn du ins Straucheln kommst, ist es leicht dir zu helfen, denn man muss dir ja nur helfen, dass du wieder auf den Weg zu deinen Zielen zurück kommst.
Du armer Wicht, der du keine Ziele hast. Der du einfach lebst. Jeden Tag nimmst wie er kommt. Dich treiben lässt, um zu sein und nicht zu haben. Dir ist nicht zu helfen, wenn du aus dem Tritt kommst. Entweder du wirst zum Menschen mit Zielen oder du hast keinen Anspruch darauf, dass man dir hilft. Sicher, du hast deine Freiheit und kannst tun und lassen was du willst. Aber gern gesehen bist du nicht in unserer immer weniger heilen Welt.

Dienstag, 18. September 2018

Anderssein

Dich annehmen, wenn du anders bist
Wenn du schweigst
Wenn du nicht dazu gehörst
Dich annehmen, wenn du krank bist
Wenn du nichts leisten kannst
Wenn du deinen Ansprüchen an dich selbst nicht gerecht wirst

Gottes Hilfe wäre dann schön
Aber du spürst nur dich selbst

Du bist anders
Lass es zu
Sei du selbst

Sei mutig

Donnerstag, 13. September 2018

Einfach absagen

Dieses Müssen, das mich treibt
Jetzt zu Hause bleiben
Der Lustlosigkeit nachgeben
Ist alles Ehrenamt
Freiwillig, sozusagen
Absagen mit der Begründung
Ich kann nicht. Es geht mir schlecht.
Ich spiele ernsthaft mit diesem Gedanken

Es wird auch ohne mich gehen
Muss doch nicht jedesmal dabei sein
Verständnis ist keine Einbahnstraße.

Donnerstag, 6. September 2018

Meine Art zu sein

Eigentlich schleicht die Zeit und trotzdem verlieren sich die Stunden.
Da sind sie wieder
Lange nicht gespürt
Gefangen in der Wohnung

Möglichkeiten gibt es viele
Aber nichts lockt
Blockiert und gelähmt verharre ich
Schwere drückt auf die Brust

Aber auch das gehört zu mir
Das Leiden an mir selbst
Selbstgemachter Schmerz

Oder nur klagen auf hohem Niveau?
Schon morgen werde ich wieder funktionieren
Schon morgen werden mich die Herausforderungen wieder leben lassen

Was bleibt ist das Gefühl das was nicht stimmt
Mit mir
Mit meiner Art zu leben
Mit meiner Art zu sein

Und der unterschwellige Wunsch etwas zu ändern
Ohne packende Idee
Ohne wirklichen Willen

Es geht mir einfach zu gut
Um Neues zu tun

Montag, 2. Juli 2018

Der tägliche Kampf

Es ist ein Kampf. Sicher, er war schon schlimmer. Verurteilt dem Wohlbefinden hinterher zu jagen. Sicher, Ablenkung hilft. Ein gutes Gespräch, eine gute Arbeit, eine gute Ehe und noch so einiges. Aber wenn man gezwungen ist auf den Grund zu schauen, wenn man zu sich kommt, dann wird klar, dass wir verurteilt sind unsere Zerrissenheit auszuhalten. Dieser Schmerz in der Brust, der nach Ruhe verlangt. Anstrengen oder sich hingeben - einerlei. Es tut weh. Glück ist flüchtig. Nur dazu da, um uns zu zeigen, wie sehr wir verdammt sind mit unserer zerstörten Seele zu leben. Kurze Momente im Paradies nur um zu begreifen, wie allgegenwärtig die Hölle ist.
Und es wird so weitergehen. Morgen, nächste Woche, noch Jahre. Bis der sanfte Freund allem Bekannten ein Ende setzt. Dann wird sich zeigen, ob ein Ende der Qual möglich ist oder ob diese dann nur ein anderes Kleid trägt und endlos, ewig uns in Schrecken existieren lässt.

Donnerstag, 7. Juni 2018

Bundesteilhabegesetz für Anfänger

Habt ihr schon was vom Bundesteilhabegesetz gehört? Irgendwie und irgendwo sicherlich. Die Profis bemühen mal wieder den Begriff Paradigmenwechsel, d. h. bestehende Regeln und Vorgehensweisen werden grundsätzlich geändert und die Dinge werden vollkommen neu gesehen. Es würde ein ganzes Buch füllen, wenn ich nur ansatzweise beschreiben würde, wo sich mit dem Bundesteilhabegesetz - kurz BTHG - etwas ändert. Also greife ich das heraus was mir gerade so einfällt.

Es gibt ja in der Behindertenhilfe und Psychiatrie schon lange den Begriff Personenzentrierung, das heißt, dass der Betroffene im Mittelpunkt steht und die Hilfen bzw. die Institutionen, die diese Hilfen anbieten, sich nach ihm richten müssen. Es wird auch gesagt, man richtet sich nach dem individuellen Hilfebedarf. Im BTHG wird diese Denkweise zur Maxime erhoben und versucht dies konsequent durchzusetzen. Dabei sind viele Leistungserbringer, so nennt man diejenigen, die bei dem Betroffenen die gewährten Leistungen durchführen, nicht gerade begeistert.

Bisher lief vieles über Pauschalen, das heißt es wurde gemeinsam überlegt, welche Hilfe notwendig ist und dafür bekam der Leistungserbringer monatlich einen festen Geldbetrag mit dem er die gewählten Ziele mit dem Betroffenen zusammen erreichen soll. Wie genau er das macht war nur grob geregelt. Nun sollen aber zwischen dem Leistungsträger - das ist der, der die Hilfen bezahlt und leider auch ermittelt - und dem Betroffenen selbst festgelegt werden welche Ziele es gibt und mit welchen Leistungen diese erreicht werden sollen. Der Leistungserbringer hat dabei nichts mehr zu sagen.

Zudem sollen die Pauschalen abgeschafft werden und die Hilfen im einzelnen abgerechnet werden. Das heißt, ein gemeinsamer Arztbesuch bekommt einen Preis oder ein längeres Gespräch zwischen Profi und Betroffenem auch. Das heißt es wird eine Summe über die ganzen Leistungen gebildet und das bekommt der Leistungserbringer vom Betroffenen - man spricht auch vom Leistungsberechtigten - bezahlt. Der wiederum bekommt es gewährt von dem neuen Amt Eingliederungshilfe. Wer dann wem die Rechnung stellt und wer wem das Geld überweist, habe ich nicht verstanden.

Es ist klar, dass das für den Leistungsträger und den Leistungserbringer ganz schön kompliziert wird, wenn er sich jede Leistung einzeln anschauen muss und nicht mehr ein ganzes Bündel von Leistungen mit einer Pauschale verrechnen darf. Man erhofft sich dadurch, dass der Leistungsberechtigte dann genau das bekommt, was er braucht. Manche Optimisten glauben sogar, dass die Eingliederungshilfe, so nennt man dieses Finanzierungsverfahren, kostengünstiger wird.

Übrigens haben die Leistungen, die so finanziert werden, immer das Ziel die Teilhabe des Betroffenen zu erhöhen. Es gibt dabei die soziale Teilhabe, die Teilhabe an Arbeit und die Teilhabe an Bildung. Und da es sich dabei um ein Bundesgesetz handelt, heißt dieses logischer Weise Bundesteilhabegesetz.

Donnerstag, 31. Mai 2018

Innere Kämpfe und der gute Weg

Du bist den ganzen Tag in der Wohnung
Hast nicht wirklich Lust was zu tun
Die Stimmung geht in den Keller
Unlust und Langeweile nimmt zu
Du flüchtest zu Filmen
Bei keinem kannst du verweilen
Doch da war doch was
Schäme dich der Leere in deiner Seele
Wo doch ER sie füllen kann
Wie machen das nur die Anderen?
Ausgeglichen und interessiert
Beschäftigt, aktiv
Warum leuchtet SEIN Licht nicht in dir?
Gibt dir Freude und Zufriedenheit
Immer wieder diese Kämpfe
Ohne äußere Not
Wirst du jemals ein Ganzes werden?
Es ist wie es ist
Du bist wie du bist
Es gilt das Schwanken auszuhalten
Es gehört zu dir
Und es war schon viel, viel schlimmer
Stimmungsschwankungen statt echte Zerrissenheit und Qual
ER hat dich schon lange erhört
ER erfüllt dich schon lange
Du musst ihn nur wahrnehmen
ER wartet geduldig auf dich
Lass dir Zeit
Du bist auf einem guten Weg

Montag, 28. Mai 2018

Dankbarkeit für eine kleine Welt

Du sprichst zu mir:

Was ist das für ein kleines Leben, dass du führst?
In einem kleinbürgerlichen Wohngebiet
In einem mit den Jahren gewachsenen Dorf
Du ängstigst dich vor den Herausforderungen in deiner kleinen Welt
In deiner Wohlfühlzone gibt es hin und wieder eine kleine Unbequemlichkeit

Und ein paar Länder weiter kämpfen Menschen um ihr Leben
Haben nichts zu essen
Werden gequält, gefoltert und ermordet
Und versuchen, sich ihre Würde zu bewahren
Aber auch in deinem Land
In einer dir unbekannten Parallelwelt
Herrscht echtes, existentielles Leid

Es ist kein Wunder, dass es bei dir ist wie es ist
Nie den Lebenskampf gespürt
Von den Frauen beschützt
Und die harte Welt der Männer gemieden

Von Vaters Fürsorge in die Fürsorge des Staats gewechselt
Deine Erfolge haben nichts mit wirklichem Mut und wirklichem Charakter zu tun
In Watte gepackt gibt es keine wirklichen Helden

Aber beklage dich nicht
Wünsche das Elend nicht herbei
Sei dankbar für die bisherigen Geschenke
Egal, ob du sie verdient hast oder nicht

Das Alter wird in der Ferne sichtbar
Und Schicksalsschläge können das Leben in einem Moment unerträglich werden lassen

Sei dankbar für dein Glück
Und rüste dich für eine Zeit
Wo wirklicher Mut und wirkliche Persönlichkeit gefordert werden
Dann erst wird sich zeigen, ob du auch stark sein kannst

Lebe jeden Tag bewusst
Das ist auch in einer kleinen Welt möglich

Montag, 21. Mai 2018

Nicht mehr auf Dauer

Perfekte Lebensbedingungen garantieren keine beständige Zufriedenheit
Immer wieder klopfen die Quälgeister bei dir an
In den Genen oder früh gelernt
Das Reißen und das Bohren kehrt immer wieder zurück
Gott sei Dank nicht mehr auf Dauer
Wie es gekommen ist, verschwindet es auch wieder
Ein paar Stunden tut es wirklich weh
Die Schwere begleitet dich ein Leben lang
Aber die ist auszuhalten
Ruhe herrscht dann wieder in deiner Brust
Das Leben wird wieder erträglich

Deine Stärke musst du erst noch beweisen
Charakter und Mut braucht man nicht bei optimalen Lebensbedingungen

Sonntag, 20. Mai 2018

Du bist mir wichtig

Ach, mein lieber Gott
Du bist mir wichtig
Ich hätte gern Jesus als Herrn meines Lebens
Als täglichen Begleiter und Mahner
Doch ich kreise nur um mich
Der Alltag lässt mich vergessen
Was wirklich wichtig ist
Das Streben nach Erfolg und Glück entfernt mich von dir
Liebe, mein Zweck der Existenz, verliert an Bedeutung

Ach, mein lieber Gott
Ich habe noch so viel zu lernen

Dem Sonntagsblues entkommen

Ich kämpfe gegen den Sonntagsblues
Lernen für das Modul geht nicht.
Rausgehen auch nicht.
Fühle mich schlecht
Lustlos, depressiv

Endlich geduscht
Laute Musik
Whisky-Cola - ausnahmsweise
Das Sein sein lassen
Dem Tief entkommen

Angekommen beim Schreiben
Kein tiefes Thema parat
Keine wertvollen Aussagen

Gedanken kommen
Werden zu Schrift
Behalten Gestalt
Verlieren aber sofort wieder ihre Bedeutung

Denken - Handeln - Fühlen
Bedingen sich gegenseitig
Veränderungen des Einen beeinflusst die Anderen

Heute war das Handeln die Rettung

Mal wieder den dunklen Mächten entkommen
Die Ansprüche an mich selbst ruhen
Unzufriedenheit ist gebannt
Aus Leiden wird Frieden

Nicht auf Dauer
Zu schwankend ist mein Selbst
Aber für dieses Mal geschafft





Samstag, 12. Mai 2018

Das Hadern beenden

Ich glaube an Gott und seinen Sohn Jesus
Vielleicht sogar auch noch an den Heiligen Geist

Mir wird gerade klar, dass ich meinen Glauben nicht schlechter bewerten sollte, wie den Anderer.
Ich spüre Gott nicht so oft
Ich sehe nicht wie Jesus täglich meinen Tag erhellt
Man könnte meinen, ich glaube gar nicht richtig
Aber mein Glaube an Gott ist fest

Ich bin fehlbar, wie jeder Mensch
Aber mein Gewissen ist christlich
Ich brauche eben immer wieder einen kleinen Schubs von außen
Um wieder meine Liebe zu spüren
Um wieder gnädig zu werden

Bin ich deswegen schlechter wie Menschen, die Gott tagtäglich näher sind
Die stärker die Unterstützung Gottes wahrnehmen
Vielleicht offenbart sich mir Gott seltener, weil er die wirkliche Stärke meines Glaubens kennt
Weil ich auch so auf dem richtigen Weg bin

Ich habe meine ganz persönliche Beziehung zu Gott und will zufrieden damit sein.
Aufhören dabei nach Perfektion zu streben
Gott spricht so mit mir, wie ich es brauche
Gott liebt mich so, wie ich bin
Wer ihn ehrlich sucht, hat ihn schon gefunden

Ich bin kein sanfter Mensch
Ich kann auch fies sein
Und schlecht über andere reden
Dank meiner Eltern und dank Gottes merke ich aber immer wieder was falsch ist
Tut mir meine Verfehlung leid
Ich bin nicht schlechter als die, die die Friedfertigkeit in die Wiege gelegt bekamen
Ich tue mein Bestes
Das weiß Gott

Ich bin gut so, wie ich bin
Und habe trotzdem noch jede Menge Entwicklungsbedarf und auch das Potential dazu
Anstrengen ist nicht falsch
Aber es sollte mit gutem Mut geschehen und mit Selbstmitgefühl

Gehe froh auf Gott zu und schaue auf dein Vorbild Jesus Christus

So werde ich es machen und das Hadern mit mir aufgeben

Donnerstag, 10. Mai 2018

Stenostil am Vatertag

Seit langem mal wieder ein langer Tag zu Hause. Feiertag. Vatertag. Seit halb fünf tätig. Rumgepuzzel in Sachen Psychiatrie. Schlechten Film gekauft für 7,99 €. Pech gehabt.

Es regnet schon den ganzen Tag. Für 2 Stunden die Wohnung für mich.

Jetzt Muße für den Blog - ohne Idee, ohne Thema.

Stand der Dinge:

Viel zu tun. Viel eMailschreiben. Netzwerkarbeit. Virtuell Kommunizieren. Trotzdem irgendwie noch Einzelkämpfer. Mein Smartphone ist mein bester Freund geworden. Mein mobiles Büro. Mein ausgelagertes Gedächtnis. Mein Zeitfresser und Zeitretter.

Gerade Vorsitzender geworden und Personalprobleme häufen sich. Rücktritt, Austritt, Konflikt, Krankheit. Wir schrumpfen. Immer weniger Leute für viele Aufgaben. Allerdings auch zwei personelle Lichtblicke. Mutmacher.

Das 4. EX-IN Modul in 15 Tagen. Gemischte Gefühle. Trialog - ein altbekanntes Thema im neuen Gewand. Erstes Überfliegen der Unterlagen bremst.

Nächsten Dienstag Vortrag StäB in Zwiefalten. Vortrag vor Kritikern aus dem eigenen Lager. Bin unsicher. Zweifle an der Qualität des Vortrages. Je mehr gute Vorträge ich gehalten habe, je höher sind die Erwartungen an mich - auch meine eigenen.

Ab Montag vier Tage alleine in der Wohnung. Ungewohnt. Sehr seltener Fall. Ergebnis offen.

Tätig in folgenden Institutionen: Sozialpsychiatrischer Dienst Freiburg EX-IN Südbaden, Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg, Selbsthilfe mit Köpfchen und EX-IN Baden-Württemberg. Schwerpunkt EX-IN Südbaden und Landesverband.

Im Juni an 5 verschiedenen Tagen in Stuttgart. Verlorene Zeit in der Bahn. Doch ich will nicht klagen. Erlebnisse garantiert.

So viel für heute.

Donnerstag, 26. April 2018

Unsere verborgenen Kämpfe

Wir kämpfen mit uns
ohne aufzugeben,
hoffnungsvoll,
aber leidgeprüft,
die verborgenen Kämpfe der Psychiatrieerfahrenen.

Nur wenige verstehen das
und nur wenige anerkennen das.

Es gibt sogar Zeiten,
da ist das reine Überleben
eine Leistung.

Mittwoch, 25. April 2018

Wir und sie - das Zweigruppendenken

Inklusion - in aller Munde. Ich habe gelernt, dass es durch die Umsetzung des Inklusionsansatzes mit dem sogenannten Zweigruppendenken ein Ende haben soll. Was bedeutet Zweigruppendenken? Vor allem in der Psychiatrie verstehen sich die von einer psychischen Einschränkung betroffenen als eine Gruppe von Gleichgesinnten. Stigmatisierung und ähnliche Erfahrungen mit der psychischen Erkrankung lassen die Betroffenen zusammenrücken. Wie wohl bei allen Behinderungsarten entsteht ein Wir-Gefühl gegenüber Menschen, die noch nicht in psychiatrischer Behandlung waren.

Unter Zweigruppendenken verstehe ich die Selbsteinschätzung, sich ausschließlich der Gruppe der Psychiatrieerfahrenen zuzuordnen, im Gegensatz zu der Gruppe der Nicht-Psychiatrieerfahrenen, also den sogenannten psychisch Gesunden. Ziel von Inklusion ist das Denken in diesen Kategorien aufzulösen. 

Obwohl die meisten Menschen wissen, dass die Grenze zwischen psychisch krank und psychisch gesund fließend ist, gibt es bei Psychiatrieerfahrenen das Zweigruppendenken sehr häufig. Eine klare Grenze beschreibt die Definition der vergangenen oder aktuellen psychiatrische Behandlung, das heißt ob der Betroffene Nutzer des psychiatrischen Hilfesystems ist oder war oder nicht. Und damit ist nicht nur die stationäre Behandlung gemeint. Eine Erweiterung auf die psychosomatische Medizin ist möglich.

Es gibt durchaus auch Psychiatrieerfahrene, denen es gelingt, die Kluft zwischen Psychiatrieerfahrung und Nicht-Psychiatrieerfahrung zu überbrücken und sich beiden Gruppen zugehörig zu fühlen beziehungsweise diese Unterscheidung gar nicht mehr zu machen.

Eine große Rolle spielt dabei die Fähigkeit einer bezahlten Arbeit nachzugehen. Immer noch wird seelische Gesundheit häufig über die Teilnahme am ersten Arbeitsmarkt abgeleitet. Ansätze wie Recovery, die den Fokus auf die Befindlichkeit legen und weniger auf den Schweregrad der Einschränkung, haben sich immer noch nicht grundlegend durchgesetzt, sehr zum Unwillen vieler Psychiatrie-Erfahrener, die durch diese Sichtweise eine größere Chance auf ein gutes und zufriedriedenstellendes Leben sehen. 

Sehr viele Psychiatrieerfahrene, die Rente, Grundsicherung oder Hartz IV beziehen, schaffen es nicht, nicht mehr in Wir- und Sie-Kategorien zu denken, sondern unzerscheiden in psychisch gesunde und psychisch erkrankte Menschen.

Es ist grundsätzlich nichts Besonderes sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Letztendlich setzt sich unsere Gesellschaft aus einer Vielzahl von Gruppen zusammen und jeder ist automatisch Teil mehrerer Gruppen. Von großer Bedeutung ist es allerdings, welchen gesellschaftlichen Status eine Gruppe hat und da befindet sich die Gruppe der Psychiatrieerfahrenen wohl leider immer noch am unteren Ende der Bewertungsskala. Deswegen ist auch das Gefühl zur Gruppe der Psychiatrieerfahrenen zu gehören auch so stark und unveränderlich, weil diskriminierte Gruppen eine erhöhte Zusammengehörigkeit entwickeln.

Ein weiterer Grund dafür, dass sich Psychiatrieerfahrene nur schwer von ihrer Gruppenfixierung frei machen können, ist das psychiatrische Hilfessystem selbst, dass seine Patienten und Klienten nur ungern wieder frei gibt. Sich wiederholende Termine mit der Fachperson werden zur Routine, ohne dass immer wieder geprüft wird, ob das Angebot reduziert oder sogar beendet werden kann. Nicht selten sind es die Psychiatrieerfahrenen selbst, die darauf hinweisen, obwohl es schwer fallen kann auf Hilfe zu verzichten, auch wenn die Hilfe eigentlich nicht mehr gebraucht wird. So wird es den Psychiatrieerfahrenen weiter erschwert sich frei zu machen.

Es kann durchaus der Fall sein, dass ein Psychiatrie-Erfahrener morgens in der Wohngemeinschaft des Ambulant Betreuten Wohnens aufwacht, dann tagsüber in der Werkstatt für behinderte Menschen arbeitet und einen großen Anteil seiner Freizeit in der Tagesstätte oder mit unterschiedlichen psychosozialen Therapien verbringt. Da wird aus einer Gruppenzugehörigkeit ein Ghetto. 

Es gibt auch den Fall, dass Psychiatrieerfahrene gar nicht mehr den Willen haben sich von psychiatrischer Hilfe zu emanzipieren, um Zugang zu anderen Bereichen der Gesellschaft zu finden. Teilweise weil sie an den Versuchen gescheitert sind oder grundsätzlich den Mut verloren haben, sich auf das Unbekannte einzulassen. 

Es gibt sogar Psychiatrieerfahrene die bewusst auf gelungende Inklusion verzichten, weil sie sich in ihrer Subkultur wohl fühlen, dort exklusives Verständnis bekommen und keinen Grund sehen sich auf eine Gesellschaft einzulassen, die nicht nur Angenehmes zu bieten hat. Unverständnis, Leistungs- und Anpassungsdruck, Oberflächlichkeit, Konsumdenken und Vorurteile mit denen der um Integration bemühte Psychiatrieerfahrene konfrontiert wird - von Inklusion ganz zu schweigen. Sicher verzichtet der Inklusionverweigerer auf erweiterte Erlebnismöglichkeiten, aber es muss nicht sein, dass er diese vermisst. 

Bei manchen Psychiatrieerfahrenen gibt es strenge Hierarchien zwischen Psychiatrie-Erfahrenen und Nicht-Psychiatrieerfahrenen im umgekehrten Sinn, das heißt es werden große Anstrengungen unternommen sich mit psychisch "Gesunden" zu umgeben und sich anzufreunden und die psychisch "Kranken" werden abgewertet, obwohl man selbst psychiatrieerfahren ist. 

Es gibt also vielerlei Arten, wie mit Inklusion und der Zweigruppenproblematik im Einzelfall umgegangen werden kann. Der Autor dieses Artikels ist sich noch unschlüssig, ob es ihm gelingen könnte, seine jahrzehntelange ihn tragende Identifikation mit der Gruppe der Psychiatrieerfahrenen aufzugeben und sich aufzumachen nicht mehr in "krank" und "gesund" zu denken und zu unterscheiden, sondern sich nur als verschieden unter vielen verschiedenen Menschen zu sehen. Dies scheint einerseits reizvoll, würde aber sehr viel Energie und Veränderungsaufwand benötigen. Die Frage ist, ob es die Mühe wert ist?

Sonntag, 8. April 2018

Gedankenfluss am Sonntagnachmittag

Gedanken kommen und gehen. Eher depressiv gefärbt. Nicht vor die Tür geschafft. Gelähmt mit dem Gefühl die Zeit zu vergeuden. Auf Vorschlag einer WhatsApp-Freundin Musik angemacht. Ruhige Jazzmusik mit Piano und Gitarre. Karin sitzt ausgeglichen auf dem Sofa und liest. Gerade war ich noch voller schlechten Laune und Unzufriedenheit. Jetzt habe ich mich zu diesem Text gerettet und konnte fliehen zu einer geliebten Beschäftigung. Und die Musik tut Wunder. Eine lässige, geschmeidige Stimmung erfüllt jetzt den Raum.

Fast 17 Uhr. Ein ruhiger Sonntag im Trainingsanzug geht zu Ende. So zäh gegenwärtig und so schnell vergangen im Rückblick.

Habe die Nacht durchgemacht. Meine Serie geschaut und viel gearbeitet. Keine Minute geschlafen.

Zusammen mit den energiegeladenen Freitag und Samstag vielleicht eine Erklärung für den Durchhänger heute. Das sind meine bipolaren Anteile mit denen ich wohl leben muss.

Heute Abend genießen wir noch Hawaii-Toast und lassen es uns gut gehen bei Karins Ritualen Lindenstraße und Fallers im Fernsehen.

Die Depression ist einer optimistischen Sichtweise gewichen. Es ist erstaunlich, welch heilende Wirkung das Schreiben bei mir erzeugt. Wenn ich nur nicht oft so ideenleer wäre. Gerne würde ich einen längeren Text schreiben, aber es gelingt mir nicht dran zu bleiben und mir gehen die Gedanken aus. Also muss ich mich mit der gewählten Form der kurzen Blogeinträge begnügen. Letztendlich geht es auch um den Prozess des Schreibens und des Sammeln der Texte, als um die  Veröffentlichung.

Trotzdem freue ich mich, wenn ich einige Leser habe und hoffe nicht in Ungnade zu fallen, ob meiner Offenheit und meines gelegentlichen Negativismusses.

Euer Rainer

Sonntag, 1. April 2018

Was mich derzeit beschäftigt

Eigentlich Zeit zu schlafen. Aber meine Lust auf Unvernunft lässt mich das Licht wieder anmachen und es zieht mich an den PC, um zu schreiben.

Was beschäftigt mich zur Zeit?

Die konstituierende Vorstandssitzung des Landesverbandes Psychiatrieerfahrener Baden-Württemberg ist bestimmt dabei. Werde ich jetzt Vorsitzender oder stellvertretender Vorsitzender werden? Welche Lösung ist für den Landesverband das Beste? Bernhard oder ich? Ich kann mit beiden Ämtern leben. Es ist aber ein komisches Gefühl in die Sitzung zu gehen, ohne zu wissen was ich will, die Entscheidung den anderen zu überlassen. Nächsten Sonntag werde ich mehr wissen.

Und dann ist ja da noch der EX-IN-Kurs. Werde ich es schaffen meine Rolle als EX-IN-Trainer dort zu finden? Sehen wo ich Stärken habe und meine Schwächen, auch im Vergleich zu Christel und Klaus, annehmen können. Werde ich diesbezüglich wieder freudiger werden?

Weiter beschäftigen mich eigentlich immer mehr oder weniger Glaubensfragen. Sei es die Unsicherheit, wie ich zur Bibel stehe, ob ich ein Christ bin und wie ich die Zeugen Jehovas einzuschätzen habe. Einerseits imponiert mir der Gedanke, die Bibel als Wort Gottes zu sehen und den Inhalt wörtlich als Richtschnur für mein Leben zu nehmen. Andererseits finde ich die spirituellen Sichtweisen von Steffi, Eberhard und Matthias logischer und auch vernünftiger. Nämlich sich nicht von den engen Sichtweisen und Regeln der Bibel einengen zu lassen, sondern das Göttliche weiter zu sehen - über den Religionen, die Religionen vereinend und mir meinen Glauben nach meinen Wünschen und Vorstellungen selbst zu gestalten. Ist Jesus wirklich Gottes Sohn, ist er wirklich von den Toten auferstanden und wartet wirklich das Paradies oder die Hölle auf uns? Ist das nicht alles Kinderglaube und heutzutage sind modernere Modelle von Spiritualität notwendig? Werde ich darauf jemals eine sichere Antwort finden? Ich glaube an die Existenz Gottes, an eine überirdische Macht mit einem eigenen Willen, der unergründlich für uns ist. Das ist einerseits schon viel, aber andererseits bleiben damit immer noch so viele Rätsel.

Dazwischen gibt es immer wieder Zeiten, in denen ich über Karin und mich nachdenke. Über meine Ehe, aber auch über meine anderen Beziehungen zu Menschen.

Und dann, ganz meinen Ego entsprechend, beschäftige ich mich mit mir selbst. Warum verhalte ich mich so und nicht so? Wie kann ich mich weiter entwickeln? Wie kann ich mich von meinen Abwärtsspiralen und meinem Grübeln befreien? Wie kann ich wieder zu mehr Freude finden? Bin immer auf der Suche nach Frieden, Gelassenheit und innerer Ruhe.  Versuche meinen großen Ansprüchen an mich selbst gerecht zu werden. Wie war das früher in der Schule? Nicht lernen und trotzdem gute Arbeiten schreiben wollen. Große Worte machen und manchmal an ganz banalen Hürden scheitern. Und schon wieder ertappe ich mich dabei, wie ich mich selbst schlecht mache. Das ist ein absoluter Automatismus bei mir. Ressourcenorientierung lehren und selbst defizitär denken. Ich muss noch viel lernen.

Ich sollte an meinen Glaubenssätzen arbeiten. Von "ich genüge nicht" hin zu "ich bin gut so"; von "ich muss besser werden" zu "ich bin genau richtig". Tief in mir drin, mag ich mich und finde mich ok so wie ich bin. Aber im Alltag wird das überdeckt, gerät in Vergessenheit und dann leide ich an meinen Selbstzweifeln und meinem negativen Denken. Ist da noch Veränderung möglich?

Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Er gebe mir den Mut und die Kraft, die Dinge zu ändern, die zu ändern sind.
Und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.

Und bei all den Gedanken will ich nicht vergessen sehr dankbar zu sein. Nämlich, dass ich alles habe, was der Mensch zum leben braucht und körperlich gesund bin.

In diesem Sinne
Euer Rainer


Sonntag, 18. März 2018

Schlechte Phase

Grübeln vor dem Einschlafen, ein Hauch von Angst vor neuen Aufgaben, vor Auftritten.
Mehr flaue Gefühle als Vorfreude.
Auf langen Wegen das Selbstbewusstsein verloren, den Ehrgeiz besonders zu sein, die Befriedigung im Mittelpunkt zu stehen.

Aber auch allgemein das Gefühl der Schwere, der emotionalen Unfreiheit und Blockade.
Resultat der Medikamentenreduktion?
Als Ergebnis genau das Gegenteil wie gewünscht?

Aber es gibt noch schöne Momente:
Eine Begegnung mit meinen wenigen Freunden hier.
Eine Aufgabe, die mir Freude macht. Schreiben.

Nicht ganz einfach zur Zeit.
Was dagegen tun?

Samstag, 17. März 2018

Du sprichst nicht mehr zu mir

Lieber Gott,

warum sprichst du nicht mehr mit mir? Habe ich was falsch gemacht?

Wenn ich dich anrufe, spüre ich nur noch eine Andeutung deiner Gegenwart in der Ferne. Kein Lob mehr, keine freundlichen Worte, keine Ratschläge.

Und wenn ich undeutlich Worte höre, dann  bemerke ich, dass das meine eigenen sind, die ich dir zuschreibe. Oder war das schon immer so?

Da ist die Aussage "Das brauchst du nicht mehr. Du bist selbst stark genug. Du stehst mit beiden Beinen auf dem Boden. Bleib doch in der Realität, das ist sicherer für dich."

Ich bin traurig. Du fehlst mir. Mein Leben ist grauer geworden ohne dich, langweiliger.

Ich bemühe mich, dir nahe zu sein. Gehe in ein Glaubensseminar. Habe eine Glaubensgruppe gegründet. Spreche regelmäßig mit einer gläubigen Frau. Doch ich entferne mich eher von dir, als dass ich dir näher komme. Als dass ich dich wieder höre.

Oder bist du mir böse, dass ich mich mit den Widersprüchen des christlichen Glaubens beschäftige? Die Bedeutung der Bibel hinterfrage. Mich mit kritischen, spirituellen Menschen austausche, die meiner Meinung nach keine Christen mehr sind, aber trotzdem an das Göttliche glauben.

Ich bin ratlos. Was soll ich tun?

Ich kann nur den Glauben an dich in meinen Herzen bewahren und warten auf das erneute Geschenk deiner Stimme.

Donnerstag, 15. März 2018

Lebendigkeit oder nur sein?

Wann hast du dich zum letzten Mal lebendig gefühlt?

Wann hast du lang und laut gelacht?

Wann hast du geblödelt?

Ist Lebendigkeit eine Frage des Alters oder einer festgelegten Persönlichkeit?

Gibt es eine Chance lebendiger zu werden, freier?

Was könntest du dafür tun? Oder ist alles Streben danach umsonst?

Und es muss dir genügen zu sein?
Immerhin.

Fragen über Fragen.
Wer gibt die Antwort?

Frieden statt Kampf

Anstrengen. Gut sein wollen. Pflichten erfüllen. Termine einhalten. Innere Kämpfe führen - gegen Schwere, gehen nervöse Zustände, gegen Unsicherheit.

Gesund sein wollen. Um jeden Preis?

Wäre es nicht besser zu akzeptieren? Behinderung annehmen.

Kampf führt zu Gewalt - gegen mich selbst. Anstrengen ist gut, aber zerstörender Kampf nicht, denn soll mein Leben wirklich Kampf sein?

Und Akzeptanz kann dazu führen das Entwicklung erst stattfinden kann.

Von selbst oder durch Gott

Sei gnädig zu dir selbst. Sei gut zu dir. Sei dein bestes Freund.

Und nimm deine Besonderheit an. Deine Beschränktheit. Dann wird der Weg frei.

Dann hast du die Chance auf den Frieden, den du suchst.

Dienstag, 27. Februar 2018

Du weißt gut Bescheid....

Du weißt gut Bescheid! Dass das sich mit anderen Vergleichen schadet, dass es nicht gut ist, sich nur über die Arbeit zu definieren, dass du wertvoll bist auch wenn du nicht in der ersten Reihe sitzt, dass reich sein alleine nicht glücklich macht, dass Freunde wichtiger sind, als Erfolg bei der Arbeit, dass es wichtig ist, Dankbarkeit zu zeigen, dass du dich nicht zu schämen brauchst, wenn du krank, nicht leistungsfähig und nicht belastbar bist,...

Du weißt gut Bescheid.... in der Theorie....

Montag, 26. Februar 2018

Warten auf euch

Wo seid ihr? Ich habe es verlernt euch zu rufen. Verschlossen die Tür zu eurer Welt. Ich vermisse das Frösteln eurer Kontaktaufnahme. Meine Überhöhung in der Geistwelt. Braucht ihr mich nicht mehr im Kampf gegen die dunklen Mächte? Habe ich meine Macht verloren? War alles nur Einbildung?
So flach alles ohne die Botschaften Gottes. So öde alles ohne die Gefahr der Dämonen. Erhört mich und macht mich wieder stark, aber nehmt mir nicht die Kontrolle. Macht aus meinen Gedanken wieder die Pfeile, die Dämonen töten, die Gott zum Sieg verhelfen.

Wie könnte es mir gelingen euch wieder für mich zu gewinnen? Ich weiß es nicht. Ich bin hilflos und ratlos.

Es bleibt mir nichts anderes übrig als zu warten. Das tägliche Einerlei ertragen. Meine Sinne wach zu halten, damit ich bereit bin, wenn es wieder soweit ist.

Sonntag, 25. Februar 2018

Über den Tod nachdenken

Man kann so oder so über den Tod nachdenken

Klar, so wie es ist, wird es nicht mehr sein.
Vielleicht ist alles aus, vielleicht geht es weiter.
Aber wie?
Auch hier kann man seiner Fantasie spielerisch seinen Lauf lassen.

Aber ist das über den Tod nachdenken?

Wenn du ernsthaft deine Vorstellungskraft einsetzt.
Wenn du in der Tiefe die Angst spürst.
Wenn du dich tastend dem Gedanken des Nichts näherst.
Wenn der Tod zu realen Gestalt wird.

Das ist dann über den Tod nachdenken.

So weit bin ich noch nicht.

Dienstag, 20. Februar 2018

Schlaflos

Es ist jetzt nach 2 Uhr und ich liege immer noch wach im Bett. Habe mich entschieden, die Schlaflosigkeit jetzt zu akzeptieren ungeachtet dessen, wie ich morgen meine Arbeit bewältige.
Die letzte Zeit verlief eher ruhig und ich war viel zu Hause gewesen. Keine großen Themen treiben mich um und ich bin relativ weit weg von all den Psychiatriethemen. Ich versuche mir deswegen keinen Kopf zu machen und hoffe, dass wenn es so weit ist, ich schnell wieder eingearbeitet bin. Manchmal erliege ich aber auch meinen Ängsten den Ansprüchen an mich nicht mehr gerecht zu werden - vor allem meinen eigenen.
Sonntag bis Mittwoch bin ich in Berlin. Eigentlich will ich gerade gar nicht den Stress der Reise auf mich nehmen. Ich besuche dort das Treffen und die Mitgliederversammlung von EX-IN Deutschland. Ich hoffe meine Begeisterung erwacht wieder, wenn ich die Leute sehe und mich mit den Inhalten auseinandersetze. Meine Motivation ist mal wieder sehr schwankend und ich brauche Impulse von außen, um mich wieder auf das alles einzulassen.
In letzter Zeit habe ich mich erstaunlicherweise ganz gut daran gewöhnt, weniger Termine zu haben und weniger zu machen, ohne dass es mir gleich schlecht geht.
So, jetzt stehe ich auf und schau mir eine Folge von Supernatural an. Vielleicht kann ich danach noch einwenig schlafen.

Freitag, 9. Februar 2018

Das Wesentliche

Was ist Wesentlich? Ist es wirklich so wichtig, wie der Landesrahmenvertrag zum BTHG aussehen wird? Ist es wirklich so wichtig, ob ich ein guter EX-IN Trainer bin? Warum ist mir die Firma PeerCom so wichtig, die ich gründen will? Warum stelle ich mich beim Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg für den Vorstand zur Wahl und will Vorsitzender werden, obwohl ich immer wieder Motivationsprobleme habe? Klar, ich will was für meine psychiatrieerfahrenen Kollegen erreichen. Aber warum treibt mich das nicht mehr so stark an, wie früher?
Ein kleineres Leben muss nicht unbedingt weniger Sinn und weniger Glück bedeuten. Ich habe den Film "Raum" angeschaut und bin ganz erfüllt von tiefen Gefühlen. Kein lautes Lachen, keine schöne Begegnung mit einem anderen Menschen. Glück muss nicht unbedingt mit Freude verbunden sein, zumindest mit keiner lauten. Ich durfte weinen bei diesem Film. Mich mit den Figuren freuen und mit Ihnen leiden. Ich war ganz nah bei Ihnen, bei dieser tollen Mutter und diesem mutigen Fünfjährigen.
Es geht mir gerade sehr gut, auch ohne Beifall und lobende Worte, die mir beruflicherseits sowieso immer unwichtiger werden - vielleicht weil ich schon so viele gehört habe oder auch, weil ich hinter meiner Tätigkeit nicht mehr so stehe wie früher.
Ich bedanke mich bei den Machern dieses Films für diesen kurzen Moment des Glücks und des Einsseins. Leider wird sich der Alltag wieder seine Bahn brechen. Ich werde wieder funktionieren und meine Ziele anstreben, die mir immer mehr wie von gestern vorkommen. An denen ich festhalte, obwohl sie vielleicht schon von der Gegenwart überholt wurden und ich keine neuen finden kann - noch nicht.
Was ist das Wesentliche? Dass ich lerne mit mir zurecht zu kommen? Meine Stimmungsschwankungen besser auszuhalten? Mich noch mehr lieben lernen? Kontakt zu halten zu Menschen, die ich sehr mag? Auf das Geschenk warten, echten Freunden zu begegnen? Und nicht zuletzt die Liebe zu meiner Frau pflegen und achtsamer ihr gegenüber zu werden? In letzter Zeit werden mir diese Dinge immer wichtiger, so wie mein Bestreben nachlässt gute Arbeit zu machen.
Wohin wird mein Weg mich führen? Ich habe schon lange das Gefühl, dass eine Lebensphase zu Ende geht, aber ich sehe noch nicht, wie ich dieses Gefühl in Taten umsetzen kann. Einfach die mir Sicherheit und Struktur gebende Aktivitäten zu beenden, ohne etwas anderes zu haben, macht keinen Sinn. Das könnte mich wieder in eine tiefe Depression führen.
Vielleicht kann ich alte Dinge unter einem neuen Blickwinkel tun. Prioritäten ändern. Den Blick auf das richten, was mir jetzt wesentlich ist.
So, du kleiner Moment. Jetzt gehst du dem Ende zu. Danke, dass ich dich erleben durfte. Danke, dass ich dich aufschreiben konnte, um dich so ein kleines bisschen festzuhalten. Bitte besuche mich bald mal wieder. Du bist das, was mein Leben reich macht. Für dich brauche ich keine großen Leistungen vollbringen. Für dich brauche ich keine großen Reisen machen. Du kommst an einem frühen Samstag mit einem tollen Film zur rechten Zeit zu mir. Ich brauche für dieses Gefühl der Stimmigkeit nur dich und mich. Keinen anderen Menschen, der sich unentbehrlich machen könnte. Ich brauchte heute morgen nur einen Raum und einen Film, um glücklich zu sein.

Dienstag, 30. Januar 2018

Große Gefühle

Wo spielt sich das Leben ab? Woher kommen die großen Gefühle, die wir manchmal haben dürfen - das Leiden, das Glück? Können nur Menschen, die ein großes Leben leben, wirklich große Gefühle erleben? Können nur Menschen, die die Welt sahen, die alle Spielarten der Liebe genossen, die beruflichen Erfolg ernteten, die Kinder großzogen, die höchsten Höhen und Tiefen erreichen? Muss sich der alternde Mensch mit Durchschnittserleben abfinden?

Was meinst du?

Sind diejenigen, die jagen müssen nach dem Kick, die nie zufrieden sind, mit dem Mittelmaß, zu bedauern oder diejenigen, die im Alltagsgrau ihren Weg gefunden haben?

Erwartest du jetzt eine Antwort von mir?

Mich würde deine interessieren.

Montag, 22. Januar 2018

Nicht-Wollen oder Nicht-Können

Ich glaube zu entscheiden, ob ich nicht will oder ob ich nicht kann, ist für jeden selbstkritischen Psychiatrie-Erfahrenen ein Thema. Ich selbst bin an dieser Frage schon beinahe verzweifelt.
Es gab Zeiten, da verbrachte ich mein Leben im Wesentlichen vor mich hindämmernd auf dem Sofa, nur unterbrochen von Besuchen der Tagesstätte des Sozialpsychiatrischen Dienstes Cannstatt. Mir war es unsäglich schwer, ich redete kaum noch und kannte keine Freude mehr. Von jedem höheren Ort spielte ich mit dem Gedanken herunter zu springen. Ich war verzweifelt und jeder Handgriff war eine große Überwindung für mich. Da beschäftigte mich auch intensiv das Rätsel von Nicht-Wollen und Nicht-Können, das ich nicht lösen konnte. Ich fühlte mich minderwertig, weil ich kaum noch aktiv war. Das ging ca. 3-4 Jahre so mit kleinen Schwankungen.
Erst Ende der 90er ging es mir langsam besser und ich fand die Selbsthilfearbeit für mich. Sie sollte meine Rettung sein und stabilisiert mich bis heute. Mein Selbstwertgefühl und meine Stimmung ist in hohem Maße davon abhängig.
Aber immer noch gibt es viele Bereiche in denen ich passiv bin und das gerade in den alltagspraktischen Dingen.
Also auch heute stecke ich noch in dem Dilemma von Nicht-Wollen und Nicht-Können. Allerdings verdränge ich diese Frage immer wieder und sie belastet mich nicht mehr so.

Übrigens ist dieses Thema nicht nur für Psychiatrie-Erfahrene relevant. Bei ihnen wird es nur aufgrund der häufigen Einschränkungen deutlicher, als bei anderen Menschen. Jeder Mensch, der aktiv sein möchte, wird wohl mit diesem Zwiespalt konfrontiert werden, denn jeder Mensch kennt Vorhaben, die er nicht bewältigen kann bzw. will. Und sobald er über die Gründe reflektiert, gelangt er zu Nicht-Wollen oder Nicht-Können.

Freitag, 12. Januar 2018

Im Kaffeehaus - nicht wichtig

Sitze gerade im Kaffeehaus, dem Patientencafe des Zentrums für Psychiatrie Emmendingen, und schreibe an einem öffentlichen PC (1,50 € pro 60 Minuten). Das ist das erste Mal für mich, dass ich auf einem allgemein zugänglichen Gerät schreibe.


Um 13:30 Uhr trifft sich in Freiburg das Projektteam von EX-IN Südbaden. Freue mich darauf, meine ProjektkollegInnen mal wieder zu sehen. Da gibt es unsererseits viel zu berichten. Leider gibt es im Prinzip nur einen Tagesordnungspunkt bei dem die Mitarbeit der KollegInnen notwendig werden könnte. Das andere sind eher unidirektionale Informationen. Aber es ist spannend, dass zum ersten Mal konkret über die Konzeption der beiden Erweiterungsmodule gesprochen wird. Es ist an der Zeit sich Gedanken darüber zu machen und erste Ideen zu sammeln.


Ich selbst muss jetzt für das 1. Modul lernen und mir Christels Programm genauer ansehen. Ich hoffe, ich kann mir ein paar Einzelheiten merken, damit ich während des Moduls nicht ständig auf den Blättern nachschauen muss.


Um 17 Uhr bin ich dann heute bei unserer Selbsthilfegruppe in Emmendingen. Darauf freue ich mich. Die Selbsthilfegruppe ist ein sehr wichtiger Bestandteil meines Beziehungslebens geworden. Ich sehe wenige Menschen regelmäßiger, als die Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe. Da entstehen automatisch  Beziehungen, auch wenn diese nur selten ins Privatleben übergehen, das heißt, dass man sich mal zu zweit zu einem Kaffee trifft, oder so. Aber solange ich meine Erwartungen nicht zu hoch ansetze, solange werden ich auch nicht wirklich enttäuscht. Und ehrlich gesagt, habe ich gar nicht die Zeit im realen Leben so viele Freundschaften zu pflegen. Das ist anders mit WhatsApp, da kann man jederzeit Kontakt aufnehmen und hat nicht den Aufwand irgendwohin zu fahren, um den anderen zu treffen. Die Qualität eines Realtreffens ist unbestritten allerdings höher, auch wenn ein WhatsApp-Chat durchaus auch seine Berechtigung hat. Unter SeelenChat findet ihr dazu mehr Überlegungen von mir.


So, solangsam ist meine Guthaben aufgebraucht und ich muss mich auf den Weg nach Freiburg machen. Hat Spass gemacht in dieser Umgebung zu schreiben. Ein ganz neues IT-Gefühl. Werde ich bald mal wiederholen, auch wenn dieses Vergnügen nicht ganz billig ist.


Lasst es euch gut gehen und ich hoffe, ich habe euch mit meinen unstrukturierten Schreibereien nicht gelangweilt.


Tschüssi, bis bald
Euer Rainer

Mittwoch, 10. Januar 2018

Gott und der freie Wille. Fragen über Fragen.

Ich mache immer noch an der Sache rum inwiefern man oder frau sich etwas vorschreiben lassen soll. Für Nichtgläubgige sind das die Gesetze und Normen der Gesellschaft. Wer die verletzt wird eventuell bestraft. Für die Zeugen Jehovas sind das die Gebote Gottes, die sie der Bibel ihrer Meinung nach eindeutig entnehmen. Nehmen wir mal an, ich entscheide mich dafür, dass mein Glaube höher steht, als die Gesetze der Gesellschaft. Woher beziehe ich meine Gebote? Nur aufgrund meiner eigenen Autorität? Gott hat ja was vor mit mir. Wie setzt er seinen Willen durch? Lässt er mich einfach machen? Führt er mich in irgendeiner Weise? Er kann mich ja nicht führen, wenn ich über jedes seiner Angebote frei entscheide. Oder ist mein Gottesbild einfach zu naiv? Aber ich glaube schon, dass es da ein Wesen oder eine Energie gibt mit einer Art Wille und Wirkung.

Für mich ist Führung durch Gott und freier Wille ein logischer Widerspruch, der sich nur durch das Gefühl bzw. den Glauben auflösen lässt. Ein gläubiger Mensch fühlt sich durch Gott geführt und trotzdem frei. Das ist das Geheimnis der Liebe zwischen Gott und Mensch.

Eine andere Idee ist, dass zwischen Gott und Mensch keine Hierarchie besteht. Wie sieht es dann mit Führung aus, wenn beide auf gleicher Augenhöhe sind? Ändert Gott sein Wirken, wenn der Mensch anderer Meinung ist? Gebote und Werte wären dann ein Verhandeln. Eine interessante Vorstellung.

Was meint ihr dazu?

Mittwoch, 3. Januar 2018

Ich suche Jesus, weil ich Liebe lernen will

Es ist ein schwerer Weg zu Jesus

Ist die Bibel ein historisches Buch
Oder das Wort Gottes?
Ist Jesus ein Mythos
Oder Gottes Sohn?
Gibt es den Weg zu Gott nur über Jesus
Oder gibt es viele Wege dorthin?
Ist das heutige Christentum eine Schöpfung der Kirche?
Wirkt auf der Erde Gottes Willen
Oder sind wir Menschen selbst verantwortlich?

Jesus ist mir wichtig
Er lehrt mich durch die Bibel
Hoffnung, Glaube, Liebe
Unabhängig von theologischen Fragen und Antworten
Er ist mein Freund und Unterstützer
Er gibt mir Halt
Wenn ich schwanke
Wenn ich leide
Er spricht mit mir
Wenn er es für richtig hält
Ich trage Jesus inzwischen im Herzen
Und ich freue mich darüber
Ich fühle seine Botschaft
Auch wenn mein Verstand viele Fragen nicht beantworten kann
Ich suche Jesus
Weil ich lieben lernen will
Ich vertraue ihm




Beendigung des Blogs "Rainers Welt"

Liebe Freunde und Leser, vielen Dank, dass ihr mir über die Jahre hinweg die Treue gehalten habt oder erst seit kurzem hier mitlest oder heu...